Montag, 9. Juni 2014

Tagesrückblick in der Ostukraine am 08.06.14. und am 09.06.14.

  1. Tagesrückblick in der Ostukraine am 08.06.14.
    5:20 Freischärler attackierten Blockposten ukrainischer Armee an der Anschlussstelle nach Krasnij Liman. In Krasnij Liman lieferten sich Armeetruppen und Freischärler gegenseitig ein heftiges Gefecht.       Weiter lesen

    8:00 Rund um Stadt Slawjansk überall Artilleriebeschuß und hefitge Bodengefechte. Ukrainische Armee setzte Mehrfachraktenwerfer “Grad” vom Berg Karatschun gegen das Dorf Semjonowka ein. Es werden pausenlos Stadbezirk Wostotschnyj und Siedlung Artjom zu Slawjansk beschossen. Dorfbewohner sind von Rebellen rechtzeitig in die Schutzbunker gebracht worden. Freischärler wehren sich mit Minenwerfern gegen Grad.
    8:30 Zur aktuellen Stunde gibt es sehr ernste Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Nach Artillerie-Beschuß bleibt Wasserleitungsanlage in ganz Slawjansk weiterhin ausser Betrieb. Das Trinkwasser haben nur diejenigen die Trinkwasservorräte angelegt hatten oder eigenen Wasserbrunnen besitzen. In den meisten Stadtteilen fehlt Stromversorgung
    9:00 Verluste der ukrainischen Armee auf gestern: 15-20 Transportwagen, 2 Panzer, Minenwerfereinheit, 1 Haubitz “Akazien” 152mm, 1 Helicopter MI-8, 1 Drohne
    9:00 Freischärler brachten unter Kontrolle Blockposten an der Anschlussstelle nach Krasnyj Liman
    9:10 Explosionen zu hören näher des Dorfes Nikolajewka
    9:32 Slawjansk steht weiter unter heftigem Artilleriebeschuß. Bombardiert werden Stadtbezirk “Wostotschnyj” und zwei Dörfer am Standrand: Semjonowka und Artjomowsk. In Artjomowsk haben Freischärler den Angriff der Nationalgarde abgewehrt trotz erbittertem Artilleriebeschuß sowie zahlenmäßiger Überlegenheit der ukrainischen Armee. Das Gefecht dauerte über 3 Stunden. Verluste gab es auf beiden Seiten. Im Moment auf Seite der Freischärler gibt es 3 Toten und 1 Verwundeten zu beklagen. Es gibt weiterhin Verluste in Slawjansk in Folge von Artillerie-Beschüsse. Raktenkomplexe GRAD setzte ukrainische Armee zum ersten Mal seit Ausbruch der Kämpfe, jedoch salvenweise. Zivile Bevölkerung war in den Luftschutzbunkern untergebracht. Enige Granatenkörper trafen in das Gewerbegebiet von Slawjansk. Danach brach starkes Feuer in der Lack- und Farbenhalle eines Produktionbetriebes aus.
    9:45 In der Nähe von Staatsgut “Jasnogorowskij” wird ein heftiges Gefecht geführt
    10:05 Gasleitung in der Industriezone getroffen. Es steigt die Gefahr einer Gasexplosion
    10:12 Artilleriebeschuß: Berg Karatschun (süd-östlicher Teil), Siedlung Donezkij, Blockposten Kirowskij, Anschlussstelle nach Krasnyj Liman
    11:25 Vom Berg Karatschun ukrainische Armee führt Artilleriebeschuß in Richtung Slawjansk und Dorf Tscherewkowka
    11:43 Slawjansk wird von schwerer Artillerie beschossen. Zerstörte Stadtteile mehren sich.
    12:50 Einzelsalven aus Mehrfachraktenwerfern des Types “Grad”gegen Slawjansk
    13:10 In der Urizkij Strasse in Slawjansk wird erbittert gekämpft
    13:22 Ukrainische Truppen setzen Artilleriebeschuß in Slwajansk unvermindert fort. Meherere Statdteile sind weiter ohne Stromversorung. Enormes Grad der Zerstörung und ausgebrochene Stadtbrände. Es fehlt Trinkwasserversorung. Es gibt keinen Mobilfunkempfang. Stadt Krasnyj Liman sowie alle Blockposten wurden von Freischärlern zurückerobert.
    13:55 In Folge des Artillerie-Beschusses wurde eine Kirche im Stadtzentrum von Slawjansk beschädigt. Der Grantankörper traf den Kirchenkuppel
    14:20 Im Stadtzentrum schlug eine Granate ein.
    14:50 Vom Berg Karatschun aus trafen die Granatenkörper in der Nähe vom Stadtmuseem. Bombardents über das Stadtzentrum werden von Randlagen des Dorfes Tscherewkowka geführt. Schwarze Rauchwolken steigen auf über Swobodastrasse, in der Nähe des Landwirtschaftlichen Kolleges, und Supermarktes Furshet. Es explodierte dann eine Tankstelle in der Stadt.
    16:50 Stadt Slawjansk wird von ukrainischer Armee buchstäblich “ausradiert”. Im Sekundentakt explodieren gewaltige Granatenkörper vom Kaliber 152mm “Akazien” bis 240mm “Tulpen” (Geschoßgewicht über 21 Kg.!!!) . In der Swoboda Strasse, 19 traf ein solcher Granatenkörper das Haus zw. 2-3 Stockwerk. Hauseingang vollständig zerstört, Dach und 5 Stock sind vollständig verbrannt. In der Urizkogo Strasse und in der Nähe vom Fischzuchtbetrieb liefern sich Freischärler mit ukr. Armee ein schwerstes Gefecht. In der ganzen Stadt gibt es kein Trinkwasser und Strom.
    17:06 Augenzeuge berichtet: Granate tötete mitten auf der Strasse einen Renter. Notruf ist überfordert und schafft nicht alle Toten/Verletzte abzutransportieren. Einer Frau auf der Strasse reisste Granate den Kopf ab – sie war in der Nähe vom Hauseingang. In der Stadt Slawjansk brennen alle Betriebe und Fabriken, tws. zerstört ist auch die Kirche im Stadtzentrum. Trinkwaserversorgung wurde inzwischen tws. wiederhergestellt. Wieder Verluste unter Zivilisten: einem Mann wurden 2 Beine abgerissen, der andere wurde durch Schüsse leicht verletzt.
    17:12 Bombardements seitens ukrainischen Armee werden fortgesetzt. Ins Kaufmannshaus der Stadt traf eine 152 mm “Akazien” Geschoßmine. Ein 5-jähriges Mädchen wurde durch einen Granatensplitter schwer verletzt und erlag kurz danach ihren Verwundungen. Nur 1 Notrufeinheit in Slawjansk transportierte allein heute 4 Toten und 7 Verwundeten unter Zivilisten ab.
    19:45 “Kaffepause” bei ukranischer Armee. Felddienste liefern während dessen Munition für die Artillerieeinheiten nach.
    22:00 Momentan etwas ruhiger geweorden um Slawjansk. Ukrainische Armee setzte nach kurzer Pause schweren Artilleriebeschuß gegen das Dorf Semjonowka fort. Demnach wird auch dort zw. Freischärlern und ukr. Armeetruppen auf dem offenen Gelände erbittert gekämpft. Unvermindert bestehen Probleme mit der Trinkwasserversorung, es fehlen gänzlich Strom und Mobilfunkempfang in Slawjansk
    22:50 Rund um das Dorf Semjonowka bricht das Gefecht aus. Vom Berg Karatschun setzt ukrainische Armee Schrapnellgranten gegen Stadtteil Artjom ein.
    23:00 Naher des Gewerbegebietes von Slawjansk “arbeitet” großkalibriges Grossmaschinenpanzergewehr (KPVT Vladimirov 14.5mm). Stadtteil “Rajgorodok” wird erneut durch schweren Artilliereeinsatz überrascht.

  2. 1:45 Ukrainische Armee setzte wieder Mehrfachraktenwerfer vom Typensystem “GRAD” ein vom Berg Karatschun. Die Schüsse werden salvenweise gegen das Dorf Semjonowka abgefeuert. Artillerie “arbeitet” nun Tag und Nacht. Unterbrechung gibt es nur während des Munitionsnachschubs. Freischärler bringen Zivilisten aus Slawjansk, vor allem Frauen und Kinder, ausser der Stadt. Transportmittel sind jedoch technisch “entledigt”, die Landstrasse Richtung Semjonowka bereits unpassierbar. Nach Semjonowka werden Trink- und Wasservorräte für die Kämpfenden gebracht.
  3. 03:14 Augenzeugin aus Slawjansk berichtet:
    “Ich sitze nur zu Hause und traue mich nicht nach draussen. Die Strassen sind voller Leichen. In jedem Stadtteil wohin das Auge reicht – Menschenleichen. Sehr sehr viele Leichen!…..”
    Meldung von Rebellen:
    “DAS DORF SEMJONOWKA BEI SLAWJANSK IST HEUTE NACHT DURCH UKRAINISCHER ARMEE VOLLSTÄNDIG ZERSTÖRT WORDEN. ES VERBLIEB KEIN EINZIGES WOHNHAUS BZW. GEBÄUDE ÜBRIG”
    8:35 Der Pfingsten verläuft blutig und erschreckend. Die ganze Nacht über hat ukrainische Armee die Mehrfahraktensysteme von Typ “Grad” mit lediglich vereinzelten Salven von 1-3 Geschössen eingesetzt. Explosionen sind lediglich jede 2-3 Minute zu hören.
    9:25 Ukrainische Luftwaffe startete erneut Luftangriffe über Slawjansk. Soeben wurde von einem Jäger Su-27 ein Umspannwerk der Stadt gezielt in Schutt und Asche gelegt. Nun ist Slawjansk ganz ohne Strom. Im Himmel donnern Miiitärhubschrauber.
    9:40 Artilleriebeschuß stummt ein.
    Anbei Rückblick “der Sehenswürdigkeiten” vom Vortag in Slawjansk.
    Bewohner von Slawjansk haben KEINEN Zugang zum frischen Trinkwasser. Es gibt keinen Strom und so gut wie keinen Mobilfunkempfang. Alle Tankstellen sind ausser Betrieb.
    10:44 Um 4:30 Uhr ukrainische Armee bombardierte Dorf Semjonowka begleitend geschützt vom Transportflieger. Ein Su-27 begleitete den, feuerte ab, versteckte sich hinter dem Transportflieger und flog blitzschnell weg. Dabei wurde ein Infrastrukturobjekt zerstört. Um 9 Uhr gab es Artilleriefeuer vom Berg Karatschun aus in die Richtung der Siedlung Artjom. Vom Karatschun “arbeiten” Scharfschützer der ukrainischen Truppen.
    09.06.14. 12:23
    Ukrainische Armee setzt 152-mm “Akazien” gegen Slawjansk ein.
    09.06.14. 13:42
    GRAD-Positionen wurden von Rebellen naher Blockposten zu Krasnyj Liman beschossen. 1 Grad-System wurde vollständig vernichtet. Munition detonierte, es kam zur heftigen Explosion.
    09.06.14. 14:40
    Nach heftigen Bombardements vom Vortag Ärzte verlassen aus Angst die Stadt. Es sind nur wenige die in Slawjansk geblieben sind. Es fehlen Chirurgen, Reanimathologen, Traumatholgen, Notrufwagen-Fahrer, 3-4 Notrufwagen und 1-2 Reanimationswagen. Es gibt keinen Mobilfunkempfang in der ganzen Stadt.
  4. 14:50 Artilleriebeschuß auf Semjonowka, Slawjansk, Nikolajewka
    18:45 Aus der Richtung von Stadt Isjum kam ein Hubschrauber MI-8 in Begleitung von 2 Hubschraubern MI-24
    20:05 Artilleriebeschuß auf Nikolajewka und Semjonowka fortgesetzt. In Nikolajewka wird erbittert gekämpft.
    20:55 Am Stadtrand von Krasnyj Liman läuft Bodengefecht. Ukrainische Armee setzt gegen Rebellen Artillerie und Panzer ein
    21:14 In Lugansk haben Freischärler den heftigen Angriff der ukrainischen Armee abgewehrt. 3 Panzer T-64 aus der Sowjetzeit kamen in Hände der Rebellen
  5. 22:03 Ukrainische Armee setzte Dauerfeuer mit Raktenwerfern Grad gegen Slawjansk ein. Geschossen wird salvenweise und praktisch pausenlos. Der Himmel über Slawjansk ist von starken Blitzen erhellt. Im Moment gibt es keine konkrete Info über Opfer unter Zivilisten sowie Rebellen.

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